Die Freude bei den Gartenfreunden und den Nutzern des "Herzo Gartens" ist groß: Der kleine Garten an der Schütt wurde als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt im Rahmen des Sonderwettbewerbs "Soziale Natur - Natur für alle" ausgezeichnet.
Die Würdigung nahm Bürgermeister German Hacker am Mittwochnachmittag vor. Diese Auszeichnung wird vorbildlichen Projekten verliehen, die mit ihren Aktivitäten auf die Chancen aufmerksam machen, die die Natur mit ihrer biologischen Vielfalt für den sozialen Zusammenhalt bietet.
Mit dem Herzo-Garten wurde im Februar 2019 ein langfristig angelegter, öffentlich zugänglicher Gemeinschaftsgarten im Zentrum von Herzogenaurach eröffnet. Der urbane Garten ist ein gemeinsames Projekt der Volkshochschule und des städtischen Planungs- und Umweltamtes. Er steht grundsätzlich allen am Gärtnern interessierten Bürgern offen.
Ein Schwerpunkt ist die Verbindung von Inklusion und Urban Gardening, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus weiter. Dabei wird das Ziel verfolgt, einen öffentlichen Raum zu schaffen, an dem sich Menschen mit und ohne Beeinträchtigung begegnen und gemeinsam gärtnern.
So wurde auf dem etwa 200 Quadratmeter großen Gartengrundstück ein befestigtes Wegenetz und ein unterfahrbares Hochbeet für Menschen im Rollstuhl angelegt. Außerdem finden über die Volkshochschule in Kooperation mit der Lebenshilfe Herzogenaurach regelmäßig inklusive Bildungsangebote im Garten statt. Das Konzept für den inklusiven Gemeinschaftsgarten wurde von Anna Meißner im Rahmen einer Masterarbeit im Studiengang "Geographie: Bildung für Nachhaltige Entwicklung" erstellt.
Am Aufbau des Herzo-Gartens sind seit der Gründung rund zehn engagierte Bürger beteiligt. Aufgrund des offenen Charakters des Gemeinschaftsgartens können und sollen immer wieder neue Interessierte hinzustoßen. Immer mittwochs um 17 Uhr lädt die offene Gartenstunde hierzu ein.
Viele Beteiligte
Inzwischen ist ein breites Netzwerk unterschiedlicher sozialer Einrichtungen in das Urban Gardening-Projekt eingebunden: Das Jugendhaus rabatz hat im Rahmen eines Workshops mit Jugendlichen ein Hochbeet angelegt. Das jüngste Projekt ist eine aufwändig gestaltete Holz-Sitzgruppe, die Mitglieder der Herzo-Heinzelmännchen des Seniorenbeirates (Peter Grimm, Rudolf Bienias, Werner Zimmermann und Klaus Bedner) in ehrenamtlicher Arbeit individuell für den Herzo-Garten geschreinert haben. Für die Förderung der Bienen sorgt ein Insektenhotel, das von Schülern der Wilhelm-Pfeffer-Schule unter Leitung ihres Werklehrers Michael Leipold gebaut wurde. "Sehr erfreulich war im Sinne der Inklusion die zeitweise Beteiligung zweier Bewohner der Lebenshilfe Herzogenaurach beim Gießen der zahlreichen Beete", berichtet die Stadt wörtlich.
Für den reich ausgestatteten Gemeinschaftsgarten gab es auch großzügige Unterstützung, heißt es weiter. Die Stiftung Bildung, Natur und Umwelt der Sparkasse Erlangen stellte einen vierstelligen Förderbetrag für acht Hochbeete und zahlreiche Pflanzkübeln zur Verfügung. Die Gärtnerbetriebe Peter Hußenether und Blumen Gauch spendeten den Großteil der Gemüsepflanzen, Kräuter und Sträucher.
"Ein wunderbarer Ort"
Das Konzept des Herzo-Gartens hat die UN-Dekade-Fachjury beeindruckt. Mit dem Urban Gardening-Projekt werde ein Zeichen für das Engagement an der Schnittstelle von Natur und Sozialem gesetzt, wird berichtet. Bürgermeister Hacker zeigte sich "sehr stolz auf die hochrangige Auszeichnung durch die UN-Dekade". Sein Dank galt den Bürgern, "die sich mit viel Freude und Liebe zum Detail einbringen und dabei einen wunderbaren Ort zum Durchatmen und zum sozialen Austausch geschaffen haben."
Neben der offiziellen Urkunde und einem Auszeichnungsschild gab's für die die Akteure der Herzo-Garten-Gruppe einen "Vielfalt-Baum". red
July 08, 2020 at 11:23PM
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Ein ausgezeichneter Garten - inFranken.de
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