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Monday, July 6, 2020

Naturnaher Garten ausgezeichnet: Pflanzenarche für Schmetterlinge - Münsterland - Allgemeine Zeitung

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Für eine naturnahe Gartengestaltung und den Erhalt der Artenvielfalt erhielten Hans und Carmen Hoffmeister aus Metelen vom NABU-Düsseldorf eine Urkunde mit einer Plakette „Schmetterlingsfreundlicher Garten”.

Dieser Naturerlebnisgarten wurde bereits 1979 angelegt. „Die Gestaltung ist geprägt von unserer hohen Wertschätzung für die schöpferische Leistung, die sich überall in der Natur offenbart”, so Hans Hoffmeister in einem Bericht über den Garten. Auf dem gut 1000 Quadratmeter großen Grundstück entwickelt sich eine Naturgarten-Arche. Heute leben und überleben dort eine außergewöhnlich hohe Anzahl an verschiedenen heimischen Pflanzen und Tieren dieser Region. Hoffmeister: „So ein Garten entsprach durchaus nicht immer dem modischen Zeitgeschmack. Was dort wächst, kann man nicht mal eben im Supermarkt kaufen. Es wird aus Samen vermehrt.”

Ein lebendiger Naturgarten

Die besondere Vielfalt des Geländes, die wechselnden Eindrücke und das Große im Kleinen zu entdecken, fasziniert die Hoffmeisters: „So ein lebendiger Naturgarten ist für uns so etwas wie eine gewachsene Heimat, und die Beschäftigung mit der Natur trainiert Körper, Geist und Seele.” Der Gartenfreund registrierte: „Unsere Heimat wird immer artenärmer. Ursache ist nicht nur der zunehmende Mangel an Kenntnissen über Zusammenhänge und die geringe Wertschätzung gegenüber der Natur, sondern mittlerweile auch der Klimawandel. Rasenflächen und Gartenpflanzen überleben doch nur noch, wenn wir vermehrt gießen können – in der Natur aber gießt keiner.“

Der Metelener ist sich sicher: „Eigentlich erleben wir vor unserer Haustüre, was uns in Zukunft noch blüht. Würde ich nicht gießen, entstünde hier eine Wüste statt einer Pflanzenarche.” Bestimmungsbücher aus den Siebzigerjahren lieferten ihm die Beweise: Viele Pflanzen, deren Vorkommen mit „häufig” bezeichnet wurden, sucht man jetzt vergebens.

Ein Schmetterling ist aber auf spezielle Wildpflanzen unserer Heimat angewiesen, um die Nachkommenschaft zu sichern. Für seine Entwicklung muss er vier Phasen überleben können: Das Ei wird zur Raupe, zur Puppe und schließlich zum Falter. Die Raupe des Aurorafalters etwa ernährt sich zum Beispiel am Wiesenschaumkraut auf feuchtem Standort. Überlebt diese Pflanze wegen der Dürre nicht, ist auch der Schmetterling in seiner Existenz bedroht. Die Kette ist so stark, wie das schwächste Glied. Zu dieser Kette gehören auch wichtige Bestäuber, die Vögel und letztendlich auch die Menschen.

Spezielle Nahrung und Schutz

Hoffmeisters Naturgarten wird von vielen durchreisenden und einheimischen Schmetterlingen aufgesucht. Raupen und Falter finden hier ihre spezielle Nahrung und Schutz in verblühten Pflanzenteilen. Die Falter erwärmen sich auf scheinbar unordentliche Stein- und Holzhaufen.

„Die hier getroffenen Maßnahmen haben eine überraschend große Wirkung gezeigt und wir sind dafür reich belohnt worden. Wir lieben den würzigen Duft blühender Pflanzen und Büsche. Wir genießen den Schatten und das spezielle Klima unter den Bäumen. Wir haben Freude an dem Besuch zahlreicher Vögel und hören gerne den vielfältigen Gesang. Und wenn Schmetterlinge sich unbeschwert auf das Blütenmeer der heimischen Wildblumen niederlassen, fragen wir uns, wo soll das Paradies sein, wenn nicht auf dieser Erde?”, freuen sich die Hoffmeisters.

Gejagt werden die Schmetterlinge nicht mit Netzen, sondern mit der Kamera. „Das schärft den Blick und entwickelt sich zum neuen Hobby.” Für 2021 planen die Hoffmeisters eine Gartenführung und Fotoausstellung für interessierte Naturfreunde. „Und alle die, die den Mut zur Anlage einer wilden Ecke voller Überraschungen haben, bekommen nützliche Tipps und das nötige Pflanzengut gratis.“




July 07, 2020 at 11:00AM
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